„Hässlich.“ Nur ein Wort mit großer Wirkung, mit dem ein sogenannter Internet-Troll das Foto einer jungen Mutter und Bloggerin beschrieb. Das Bild zeigt ihren kleinen Sohn, der unter dem Down-Syndrom leidet, beim Spielen im Garten. Und dieses eine Wort war für seine Mama Anlass genug eine rührende und inspirierende Antwort an den Fremden zu verfassen, der ihren kleinen Jungen derart beschimpft hat. Teilt diesen Beitrag mit allen Freunden und Müttern auf dieser Welt und setzt ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit!
"Lieber @JusesCrustHD,
seit ich anfing, über meinen Sohn Quinn und seine Behinderung zu bloggen, wusste ich, dass dieser Tag kommen würde. Es herrscht kein Mangel an Internettrollen, die sich hinter der Anonymität verstecken und nur eine Absicht haben: Bösartig zu sein. Schon oft konnte ich ihr feindseliges Wirken beobachten. Vor Kurzem wurde in das Hauptquartier der Down-Syndrom-Gesellschaft in Houston eingebrochen und es wurden technische Geräte im Wert von 10.000 Dollar gestohlen. Unter der Reportage gab es viele ignorante Kommentare. Jemand fragte: „Wie wollen sie denn jetzt lernen, eine Kartoffel zu zählen?“, ein anderer sagte, dass es sowieso dumm wäre, Computer für „Vollidioten“ zu verschwenden und dass die Organisation es verdient habe, ausgeraubt zu werden. Diese Kommentare sind zwar beleidigend, aber da sie nur dazu dienen, die hasserfüllte Ignoranz einiger Menschen aufzuzeigen, sind sie meine Zeit nicht wert. Ich verziehe das Gesicht, wenn ich sie lese, aber ich weiß, dass man gegen diese Dummheit nichts tun kann. Aber am letzten Sonntag hast du die Persönlichkeit meines Sohnes angegriffen - und anstatt wütend zu sein, möchte ich dir einen Rat geben: Sei kein A****loch. Denn das wird sich noch rächen.
Ich will keine voreiligen Schlüsse über dich ziehen, aber ich kann mir denken, dass du nur wenig über die Hilflosigkeit der Eltern weißt, die sich zum Beispiel um Kinder mit Atemwegsproblemen kümmern müssen. Quinn war letzte Woche krank, aber letzten Freitag ging es ihm viel besser. Wir haben uns entschlossen, uns in den Garten zu setzen und nach der Schule etwas Sonne zu tanken. Es gibt nicht viele Dinge auf dieser Welt, die schöner sind, als dein Kind, das noch vor kurzem krank war, plötzlich lächeln zu sehen, und ich habe ein paar Fotos gemacht, um seine Genesung zu feiern. Dann habe ich sie auf Instagram gepostet, mit dem Hashtag #downsyndrome. Ich liebe es, mir in meiner Freizeit diese Fotos anzusehen, denn ich finde diese Kinder sind einfach wunderbar. Ich weiß, dass es dir anders geht, JusesCrustHD, denn du hast das Foto gefunden und hast einen Kommentar hinterlassen, der nur ein Wort beinhaltete:
Hässlich.
Die Tatsache, dass du mein Kind hässlich findest, ist eine Sache. Jeder darf seine eigene Meinung haben. Aber die Tatsache, dass du mit Absicht nach #downsyndrome suchst, um Bilder zu finden, die du beleidigen kannst (traurigerweise ist Quinn nicht das einzige Opfer deines Verhaltens; ich habe noch viele andere hetzerische Kommentare gefunden) ist sowohl kindisch als auch traurig. Dein Profil ist ebenfalls voller anstößiger Posts und dummer Sprüche. Bei einem der Fotos, das zwei Kinder mit Down Syndrom zeigt zusammen mit dem Wort 'Spasten', wirst du zurechtgewiesen, denn VIELE Menschen tadeln dich wegen deiner Vorurteile.
Du sagst, es war ein Witz, und dass die Leute es locker sehen sollen. Aber was ist mit der Tatsache, dass du dir mit Absicht Bilder unserer Kinder heraussuchst? Was ist mit der Tatsache, dass ein wundervolles Foto meines Sohnes durch deinen Hass beschmutzt wurde? Das ist kein Witz. Das ist Internet-Mobbing. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich dein Profil gemeldet habe.
Das wird nicht das letzte Mal sein, dass jemand meinen Sohn demütigt, weil er anders ist. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass jemand einen Witz auf seine Kosten macht, aber aktiv nach Menschen zu suchen, um sie zu belästigen, ist mehr als herzlos. Es ist unmenschlich.
Ich sehe, du willst, dass ich mich über deinen kleinen „Witz“ aufrege. Ich will ehrlich sein: Es ist schwer, sich nicht darüber zu ärgern, aber ich darf mir nicht erlauben, diese Last auf mich zu nehmen. Ich darf mir nicht erlauben, etwas anderes als Mitleid für jemanden zu empfinden, der so wenig Taktgefühl besitzt. Denn am Ende wirst du es sein, der die Konsequenzen deiner Entscheidungen tragen wird. Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die diese Art des rückwärtsgerichteten Denkens tolerieren und irgendwann wirst du damit die falsche Person erwischen. Ich vermute, das ist dir sogar bereits passiert, deswegen versteckst du dich ja hinter einem anonymen Usernamen.
Gott weiß, dass es zu meiner Zeit viele grausame jugendliche Jungs gab: Jungs, die Spaß daran hatten, anderen Streiche zu spielen und Witze über sie zu machen. Ein paar davon waren auch gegen mich gerichtet, aber dadurch habe ich eine dicke Haut bekommen und ich habe daraus gelernt, mit solchem Verhalten umzugehen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich diese Sache auf sich beruhen lassen werde: Ich weiß, was aus den meisten dieser Jungs geworden ist und das ist nichts, was ich mir für mich und mein Leben wünschen würde. Und auch als Lehrer habe ich Kids wie dich so richtig auf die Nase fallen sehen. Geh raus. Lies ein Buch. Mach jemandem ein Kompliment. Und am wichtigsten: bekomme ein Gespür für das große Ganze. Es gibt schon genug Grausamkeit in der Welt und jeder, der nur ein wenig taugt, sollte versuchen, die Welt schöner und nicht noch schlechter zu machen.
Ich hoffe nur, dass meine Kinder lernen, solche ignoranten Kommentare zu ignorieren und andere mit Respekt und Würde zu behandeln. Das verdienen wir alle, sogar du.
Mit freundlichen Grüßen,
Eine stolze Mama."