Was tun bei Nässe? Richtig Trocknen!
Regen und Schneematsch sind für alle Schuhe (Gummistiefel ausgenommen) eine besondere Herausforderung. Besonders anfällig bei Nässe: Lederschuhe. Da unbehandeltes Leder - nicht imprägniertes Leder - Feuchtigkeit aufnimmt und speichert, werden nicht nur die Füße irgendwann klamm, auch die Schuhe nehmen Schaden. Deshalb sollte man zuallererst dafür sorgen, dass die Schuhe richtig trocknen. Dazu eignet sich Zeitungspapier besonders gut. Einzelne Seiten zusammenknüllen und damit den Schuh ausstopfen. Und zwar so, dass das Papier überall anliegt, den Schuh aber nicht ausbeult, denn Leder dehnt sich und unschöne Verformungen sind die Folge.
Im letzten Step sollte man deshalb einen Schuhspanner einsetzen, bis die Schuhe komplett trocken sind. Das hilft übrigens auch gegen Gehfalten. Bitte nicht: Nasse Lederschuhe sollten unter keinen Umständen mit zu viel Hitze getrocknet werden - dadurch können Risse und Brüche in der Oberfläche entstehen. Heizung, Trockner und Föhn sind deshalb tabu!
Was tun bei Flecken? Profi- statt Hausmittel einsetzen!
Schnee per se kann unseren Schuhen kaum etwas anhaben. Sicher, dadurch werden sie nass, aber die sogenannten Schneeränder - die weißen Ränder, die sich nach dem Trocknen abzeichnen - müssten eigentlich Salzränder heißen. Streusalz, aber auch Restsalze aus dem Gerbprozess sowie Schweiß, verursachen die hässlichen Flecken. Um diese zu entfernen, kommt es auf die richtige Ausrüstung an. Dazu gehört: Eine Schuhbürste für den gröbsten Dreck, ein Scheuerschwamm mit einer groben und einer weicheren Seite, Schuhreiniger und Wasser. Der Reiniger wird in der Regel im Verhältnis 1:1 mit Wasser gemischt. Hartnäckige Flecken zunächst mit der rauen Seite des Schwamms behandeln, anschließend den gesamten Schuh einseifen.
Wer mag und/oder 'Schweißmauken' hat, kann die Schuhe auch von innen reinigen - so wäscht man möglichen Schweiß aus dem Leder und reguliert den ph-Wert. Bei hellem Leder empfiehlt sich zudem ein Schmutzradierer, mit dem man auch eine Gummisohle von Flecken befreien kann. Bitte nicht: Hausmittelchen wie Zitronen, Zwiebeln, Essig oder Milch zur Behandlung von Flecken einsetzen. Je nach Leder - oder durch die falsche Handhabung - kann man so den Schaden noch eher vergrößern, als ihn zu beheben. Welches Pflegemittel am besten zu den unterschiedlichen Obermaterialien passt, weiß der Fachhändler.
Was tun bei Kratzern und Macken? Schleifen, auffüllen und polieren!
Streusalz verursacht leider nicht nur unschöne Salzränder. Durch kleine Steinchen und Schmutzpartikel im Schneematsch, die an der Oberfläche reiben, können Kratzer und Macken entstehen. Bei oberflächlichen Abschürfungen reicht meistens eine Schuhwachspaste aus. Die Paste oder Creme sollte unbedingt dieselbe oder eine ganz ähnliche Farbe wie der Schuh haben. Viele Firmen bieten Schuh- und Reparaturcremes in bis zu 40 unterschiedlichen Farben und Nuancierungen an. Diese kann man leicht mit einem Mikrofasertuch in die betroffenen Stellen einreiben. Trocknen lassen, polieren und gut ist. Bei tieferen Macken muss man schon etwas in die Trickkiste greifen. Zunächst sollten Kerben, die an den Seiten ausfransen, mit Schleifpapier vorsichtig geglättet werden. Anschließend erhitzt man - ebenfalls farblich passendes - Hartwachs und beträufelt die kaputte Stelle damit.
Mit einem Messer beispielsweise kann man nun die Oberfläche modellieren und den Überschuss entfernen. Abermals polieren und der Schuh sieht aus wie neu! Bitte nicht: Klotzen statt kleckern. Viel hilft eben nicht immer viel. Besser ist es, mehrere dünne Schichten aufzutragen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Und im Zweifel bringt man die Lieblingsschuhe eben doch zum Schuhexperten!