Sie war Schauspielerin, Autorin und Sängerin. Sie brach Tabus, war die größte Sünde der Nachkriegszeit und schaffte es sogar nach Hollywood. Hildegard Knef war schon zu Lebzeiten eine wahre Legende. Heute wäre sie 90 Jahre alt geworden, doch nicht nur ganz Berlin gedenkt heute auf Leinwand und Bühne seinem Weltstar, auch ihre Lieder leben fortan weiter.
Es scheint als habe sich eine ganze Generation junger Musiker dem musikalischen Erbe der Knef angenommen und es für sich entdeckt. Das Album "Für Hilde" (Four Music) erscheint heute und vereint 19 Musiker und 19 Texte der Diva auf einer Platte. Mit dabei sogar drei bislang unveröffentlichte Titel und ein zweites Album mit den Originalversionen der Knef. Überraschenderweise klingt jeder Titel, als sei er für den jeweiligen Interpreten geschrieben worden.
Den Anfang macht dagegen die Knef selbst. Es klingt wie ein Gruß aus dem Jenseits: „Hallo Ihr Lieben, hier ist Hilde Knef. Wie gern wär ich jetzt bei Euch! Sei es auf der Bühne und mittenmang. . .“ Original eingesprochen von der Grand Dame. Dann beginnt Mark Forster mit "Halt mich fest" und bietet einen würdigen Einstieg in die musikalische Hommage an die Diva des deutschen Chansons. Immerhin waren viele der Künstler noch nicht einmal geboren, als die Knef auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Clueso, Jupiter Jones und sogar Cosma Shiva Hagen bieten einen großartigen Tribut an Hildegard Knef. Und wer singt nun das berühmte Lied "Für mich soll's rote Rosen regnen"? Das macht die junge Sängerin Alina und beschließt damit das Doppelalbum.
Hörenswert, überraschend und das nicht nur für eingefleischte Fans „der Welt größte Sängerin ohne Stimme“, wie ihr einst Ella Fitzgerald attestierte.