Was wirklich passiert, wenn du nicht deiner Intuition folgst

Was ist, wenn ich mir nur einbilde meiner Intuition zu folgen und total vom Weg abkomme?

Wir alle wünschen uns Intuition. Diese innere Stimme oder klare Vision oder dieses Gefühl, dem wir zu einhundert Prozent vertrauen können. Als ich anfing Seminare zum Thema Intuition und kreativem Flow zu geben, war die Hauptfrage fast aller Teilnehmer:

„Aber was passiert, wenn es doch nicht meine Intuition ist?“
„Was ist, wenn ich mir nur einbilde meiner Intuition zu folgen und total vom Weg abkomme?“

Diese Frage ist berechtigt und ich vermute, dass sie der Hauptgrund dafür ist, dass viele von uns ihrer inneren Führung aus Sicherheitsgründen lieber nicht folgen. Vor allem nicht, wenn sie mutige Schritte von uns abverlangt.

Ich selbst ignorierte meine innere Führung jahrelang und folgte unbewusst der entgegengesetzten Stimme und den zusammenhängenden Gefühlen und Bildern:

Angst und Worst Case Szenarien

Als ich schließlich in einem Job festhing, den ich alles andere als intuitiv gewählt hatte, kam ich langsam aber sicher unten am Boden an. Ich hasste mein Leben inklusive meiner Selbst so sehr, dass sich dringend etwas ändern musste.

Und da kam sie ganz automisch und in sehr unerwarteter Form zu mir, diese sogenannte Intuition. Als wäre es in meinen DNA-Code gestanzt, fing ich ganz natürlich an zu beten.

Ich wünschte mir eine Richtung, eine Orientierung im Leben, eine innere Stimme, die mir sagt, wie ich aus dieser unerträglichen Einbahnstraße wieder raus komme.

Photocredit: Nancy Becher Photography

Es war also ein Gebet, dass diese innere Stimme erweckte. In den kommenden Monaten und Jahren lernte ich diese innere Führung immer besser kennen, beobachtete genau die Gefühle und lernte zwischen Angst und Intuition zu unterscheiden.

Dabei bemerkte ich, dass alles, was aus Angst und Verzweiflung getrieben ist, sich mit Unklarheit, einem gewissen Nebel, schweren Gefühlen, Dunkelheit und Enge beschreiben ließ, während die Ideen aus der Intuition mit freudiger Aufregung, einem inneren Kribbeln, Weite, Helligkeit verbunden waren.

Und genau diese Antwort gebe ich meinen Seminarteilnehmern, wenn sie daran zweifeln, ob sich ihre Intuition meldet oder sie einfach nur überschnappen.

Doch ganz so einfach ist es im Alltag nicht. Angst ist ein sehr starkes und unangenehmes Gefühl. Deshalb haben viele von uns gelernt, es galant zu unterdrücken und weit wegzusperren, so dass sie es nicht mehr fühlen müssen.

Und so findet die liebe Angst sehr kreative Wege, um aus ihrem Verließ zu entrinnen und durch die Hintertür wieder einzutreten. Getarnt als gutes Gefühl, als wohlige Sicherheit und eine ruhig verbrachte Nacht, wenn wir nach ihr gehandelt haben.

Es kann also durchaus sein, dass wir zwar denken, dass wir unserer Intuition folgen, doch eigentlich dem Gefühl, dass für uns unsichtbar und unbewusst geworden ist, auf den Leim gehen.

Doch, was passiert konkret, wenn wir nicht der Intuition folgen?

Meine Angst hat mir zum Beispiel über sieben Jahre vorgegaukelt, dass ich kein Coach sein will. Hat mich dazu gebracht, mich anstelle einer Coachingausbildung für eine Trainerausbildung zu entscheiden und schließlich Seminare zum Thema Öffentlichkeitsarbeit anzubieten. Sie hat mich meinen Job in einer (superguten) PR-Agentur ein Jahr länger machen lassen, als es die Intuition vorgegeben hätte.

Das führte dazu, dass der innere Druck und die Perspektivlosigkeit so groß wurden, dass ich nach einem Jahr Unentschlossenheit, schlafloser Nächte und Zukunftsangst schließlich den Mut aufbrachte meinen Job zu kündigen, gemeinsam mit einer Freundin einen Blog zu gründen, der zum bekanntesten Yogablog in Deutschland wurde und schließlich.... Trommelwirbel... Lifecoach zu werden. Und zwar nur nach einem Jahr Selbstständigkeit.

Es führen also viele Wege nach Rom oder besser: zu deinem wahren Selbst. Auf dem Weg dahin begegnen wir unseren Schatten, all diesen ausgesperrten Gefühlen, die sich durch die Hintertür einschleichen. In meinem Fall war es zum Beispiel die Angst vor dem Ungewissen, die ich in meinem einjährigen Kündigungsprozess kennen und überwinden lernte.

Immer, wenn wir nicht der Intuition folgen, bekommen wir die Möglichkeit geschenkt, diese wichtigen Teile anzusehen, durchzufühlen und schließlich zu heilen und wieder zu einem lebendigen kraftvollen Teil von uns zu machen.

Es kann also nichts passieren! Mach Freude zu deinem Kompass, denn das ist die energetische Schwingung der Intuition. Und wenn du es mal nicht schaffst, dann gib dich dem hin, was gesehen und gefühlt werden will, damit du weitergehen kannst. Und wenn die Intuition sich rückblickend als Angst entpuppt, macht gar nichts, denn so oder so bist du genau dort, wo du sein sollst, um das zu lernen, was jetzt für dich wichtig ist.

So platt es klingen mag, dieser Satz fasst es perfekt zusammen:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Das Leben ist dazu da, um gelebt zu werden, erfahren zu werden, ausprobiert zu werden und je öfter du beschließt, dich hinzugeben und zu wagen auch mal daneben zu liegen, desto schöner und intensiver wird es.

In diesem Sinne, auf das Leben und deine Intuition!

Deine Franziska

Titelbild: Nancy becher Photography

Franziska Schulze

Franziska hilft Menschen dabei, das Leben zu führen, dass sich ihr Herz wünscht und auf dem Weg dorthin alles was dazwischen steht zu transformieren. Dafür hat sie ein Coachingformat namens Soul Sessions entwickelt, dass Gefühle und Spiritualität in den Lösungsprozess einbezieht. Für regelmäßige Inspiration im Alltag folg ihr auf Facebook und Instagram.

geschrieben am 22.09.2016
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