Immer wieder höre ich Eltern zu ihren kleinen oder größeren Kindern sagen: „Wenn Du Deinen Teller leer isst, bekommen wir morgen schönes Wetter.“ Das habe auch ich als kleines Mädchen des öfteren von meiner Mutter oder Großmutter gehört. Nie habe ich mir allerdings darüber Gedanken gemacht, was denn ein leerer Teller wohl mit schönem Wetter zu tun haben könnte.
Nachdem ich die Redewendung heute schon wieder zu Ohren bekam, machte ich mir einmal ausgiebig Gedanken zu dieser vermeintlich abergläubischen Absurdität. Doch weil die Erleuchtung nicht kommen wollte, habe ich mich eben schlau gemacht: Der Spruch entstand aus einem Missverständnis heraus.
Hier die Erklärung: Schoben in längst vergangenen Zeiten die armen Kinder vom Lande die letzten Bissen ihres leckeren Essens auf den Tellern hin und her (aus Angst, danach nichts mehr übrig zu haben), beruhigte sie die Mutter: „Esst ruhig alles auf, morgen gibt es ja wieder Schönes“.
Und das alles auf Plattdeutsch. "Schönes wieder", "Schönes wedder" ...
Aha! Jetzt ergibt das alles auch einen Sinn.
In diesem Sinne: Guten Appetit!
Und keine Sorge: Das Frühlingswetter kommt bestimmt! Ob ihr nun aufesst oder nicht.