Jedes Jahr freue ich mich wieder auf die Rhabarberzeit. Rhabarber, das ist nicht nur dieser köstlich fruchtige, süß-säuerliche Geschmack. Wenn die ersten Rhabarberstangen beim Obst- und Gemüsehändler liegen, dann kann man sich sicher sein: Jetzt ist der Frühling da! Abends nach der Arbeit ist es wieder hell, man isst das erste Eis in der warmen Frühlingssonne, die Magnolienbäume blühen und man kann den Wintermantel endgültig gegen eine leichte Bikerjacke tauschen.
Das alles ist für mich untrennbar mit Rhabarber verbunden - der Gute profitiert also ganz schön von all den positiven Dingen, die man mit ihm assoziiert. Aber selbst wenn er im grauen November Saison hätte, sein Geschmack ist einfach einmalig und er hat die ganze Zuneigung absolut verdient.
Nun steht im Frühjahr aber auch für viele von uns eine bewusstere Ernährung auf dem Plan. Vielleicht arbeitet man figurtechnisch schon auf den Strandurlaub oder auf die Hochzeit hin, oder aber die ganze Leichtigkeit und Frische in der Natur färbt einfach ab und man möchte sich ebenfalls leichter und frischer fühlen.
Die meisten klassischen Rhabarber-Rezepte sind da nicht gerade zuträglich: Rhabarber-Marmelade, herkömmlicher Rhabarber-Crumble, Rhabarberkuchen oder Rhabarbercurd, das alles schlägt mit viel Butter, Zucker und / oder Mehl ordentlich zu Buche. Aber deswegen auf Rhabarber verzichten? Niemals!
Daher habe ich dieses Jahr ein wenig herumprobiert, wie man Rhabarber auf eine gesunde, aber dennoch köstliche Art und Weise zubereiten kann. Herausgekommen ist ein Crumble-Rezept, das dank Kokosöl völlig ohne Butter auskommt und damit vegan ist.
Raffinierten Zucker enthält der Crumble ebenfalls nicht, wir greifen hier lieber zur natürlichen Süße von Kokosblütenzucker und Ahornsirup. Diese beiden Süßungsmittel bringen außer ihrer Süße sogar noch einen tollen, karamelligen Geschmack mit!
Und zu guter Letzt ist der Crumble auch noch glutenfrei, da das Knuspertopping aus Mandeln, Buchweizenflocken und Quinoa besteht. Fun fact: Buchweizen hat mit Weizen nichts zu tun, sondern ist botanisch gesehen ein Verwandter des Rhabarbers. Na, das passt doch perfekt, oder?
Rhabarber-Erdbeer-Crumble-Rezept für eine kleine Auflaufform (27x17cm) oder 4 Portionen:
"Früchte":
500g Rhabarber (ca. 6 Stangen)
250g Erdbeeren
3 EL Ahornsirup
1 EL Maisstärke
1 TL gemahlene Vanilleschote (oder das ausgekratzte Mark einer Vanilleschote)
Topping:
4 EL Buchweizenflocken (alternativ Hirseflocken oder glutenfreie Haferflocken)
3 EL Mandelblättchen
4 EL Erdmandelmehl (alternativ gemahlene Mandeln)
2 EL Quinoapops (alternativ gepuffter Amaranth)
1 EL Kokosblütenzucker
1 TL gemahlene Vanilleschote (oder das ausgekratzte Mark einer weiteren Vanilleschote)
4 EL Kokosöl
2 EL Ahornsirup
- Den Rhabarber waschen, die Enden abschneiden und die Schale abziehen. In ca. 2 cm breite Stücke schneiden und in eine Schüssel geben.
- Die Erdbeeren waschen, putzen (Stielansätze abschneiden) und in ähnlich große Stücke wie den Rhabarber schneiden. Zum Rhabarber in die Schüssel geben.
- Ahornsirup, Maisstärke und Vanille ebenfalls in die Schüssel geben und alles gut verrühren. Die Mischung beiseite stellen und ziehen lassen.
- Den Backofen auf 190 °C Ober- / Unterhitze vorheizen.
- In einer zweiten Schüssel Buchweizenflocken, Mandelblättchen, Erdmandelmehl, Quinoapops, Kokosblütenzucker und Vanille mischen. Die Buchweizenflocken kann man natürlich durch jegliche andere Flocken ersetzen, dann ist der Crumble aber ggfs. nicht mehr glutenfrei. Geröstetes Erdmandelmehl bekommt man im Bioladen, es schmeckt köstlich nussig. Hat man es nicht zur Hand, tun es auch gemahlene Mandeln. Gepufften Quinoa oder Amaranth gibt es mittlerweile sogar hin und wieder beim Discounter.
- Das Kokosöl in einem kleinen Topf schmelzen. Kokosöl und Ahornsirup über die Crumble-Trockenmischung gießen und alles mit den Händen zu Krümeln verkneten.
- Nun die Rhabarber-Erdbeer-Mischung in die Auflaufform füllen, die Crumble-Mischung darüber verteilen und alles im auf 190 °C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit immer wieder mal kontrollieren - das Topping sollte goldbraun werden, aber nicht verbrennen.
Diesen gesunden Rhabarber-Crumble haben wir nun schon ein paarmal zubereitet, es fehlt ihm geschmacklich absolut nichts im Vergleich zur herkömmlichen Variante mit Industriezucker, Butter und Weizenmehl. Er ist sogar so lecker, dass man leicht ganz alleine die Auflaufform leerfuttert...
Guten Appetit!