Du liebst Yoga, brauchst mal wieder Urlaub und findest die Vorstellung, beides zu verbinden, äußerst verlockend? Nur ein Problem steht den Ganzen im Wege: Du weißt nicht so recht, wann, wo und bei wem du ein Yoga-Retreat mitmachen möchtest? Geschweige denn, wie du es findest.
Dann habe ich eine gute Nachricht für dich. Von Leserinnen und Yogaschülern wurde ich in den letzten Jahren sehr oft um Tipps für Yogareisen gebeten. Zwar konnte ich nur in wenigen Fällen wie eine Suchmaschine ein zeitlich, örtlich und inhaltlich perfekt passendes Yoga-Retreat ausspucken, doch ich habe viele Tipps gesammelt, mit denen du garantiert den Yoga-Urlaub findest, den du dir wünscht.
Die Zauberformel für das perfekte Retreat = guter Lehrer + richtiger Zeitpunkt + schöner Ort + gute Gruppe
Schritt 1: Der Lehrer. Mit wem möchte ich verreisen?
Auch wenn der Zeitpunkt und die Location vielleicht verlockend sind: Ich würde nie ein Yoga-Retreat bei einem völlig fremden Lehrer buchen. Die Vorstellung, eine Woche oder länger mit jemandem Yoga üben zu müssen, mit dem die Chemie nicht stimmt. Gruselig. Deshalb rate ich dir davon ab, Dinge wie „Yoga Retreat Marokko“ zu googeln und ins Blaue hinein zu buchen.
Bitte deine Yogalehrerin um Empfehlungen. Sie kennt dich, weiß welcher Yogastil dir liegt und kann einschätzen, wo du dich wohlfühlen wirst. Oder hast du einen Yoga erfahrenen Freund? Er verrät dir sicher, welche Lehrer er schätzt. Wenn du persönliche Empfehlungen gesammelt hast, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du das Internet befragst: Gefällt dir die Seite des Lehrers? Gibt es offene Yogastunden oder Workshops, die du vorher besuchen kannst? Hat die Yogalehrerin bereits Interviews gegeben oder selbst Artikel geschrieben? Gibt es Online-Yoga-Stunden oder eine Facebook-Seite auf der du mehr erfahren kannst? Verlass dich hier ruhig auf dein Gefühl. Das verrät dir schnell, ob du von dieser Person lernen möchtest.
Schritt 2: Der Zeitpunkt. Wann passt ein Retreat für mich?
Du weißt, mit wem du verreisen möchtest, nur die Termine passen nicht so recht. Leider hast du eine wichtige Präsentation direkt am Montag nach dem Retreat und den Freitag voll mit Meetings. Du würdest aber so wahnsinnig gerne... Bevor du versuchst, deinen Terminkalender umzuorganisieren, um etwas später als alle anderen und völlig gestresst zum beim Wochenend-Retreat anzukommen, nimm es als Zeichen, dass es gerade nicht passt. Beim nächsten Mal richte einfach deinen Urlaub nach dem Termin des Yoga-Retreats auf das du gerne fahren möchtest, und nicht umgekehrt.
„Retreat“ heißt wörtlich „Rückzug. Deine Yoga-Auszeit soll dir also die Möglichkeit geben, Abstand zum Alltag zu gewinnen und in die Tiefen deiner Seele abzutauchen. Das geht nicht, wenn der Kopf die Hälfte der Zeit bei der Arbeit oder anderen wichtigen Angelegenheiten ist.
Mein Tipp: Versuche dir einen Tag vorher und einen Tag nach dem Retreat frei zu halten. Wenn du dich innerlich auf deine Reise vorbereitest, hast du viel mehr davon. Egal, ob sie zwei Wochen oder drei Tage dauert.
Schritt 3: Der Ort. Fern oder nah? Winter oder Sommer?
Ehrlich gesagt, finde ich den Ort zweitrangig. Beim Yoga geht es schließlich mehr ums Innen als ums Außen. Im Winter macht es natürlich einen Unterschied, ob du Yoga Urlaub in der Uckermark oder am Strand von Tulum in Mexiko machst. Doch das sind zwei so verschiedene Paar Schuhe, dass dir die Entscheidung nicht schwer fallen sollte. Im Sommer liebe ich die Nähe zum Wasser – ob das nun eine griechische Insel oder ein Bergsee in der Nähe von München ist, ist mir egal.
Wenn du umgekehrt ein Seminarhaus oder Yoga-Hotel gefunden hast, das dir wahnsinnig gut gefällt, klick dich durch das Kursprogramm. Meistens ziehen die Orte auch Veranstalter an, die gut zum Gesamt-Vibe passen. Somit hast du einen weiteren sinnvollen Ansatzpunkt für deine Lehrer-Suche.
Schritt 4: Die Gruppe. Was, wenn ich die anderen nicht mag?
Weder als Veranstalterin noch als Teilnehmerin habe ich bisher eine Yoga-Gruppe erlebt, in der die Leute sich nicht verstanden haben. Wie überall im Leben gibt es Grüppchen, manchmal einen Außenseiter, aber meistens liebe Menschen, die gemeinsam eine gute Zeit haben.
Auch wenn du auf den ersten Blick nicht von deinen Mityogis begeistert bist, nimm’s locker: Spätestens nach zwei Mal Savasana bist du so weichgekocht, dass dein Kopf seine Vorurteile vergisst und du ganz von alleine die Anderen in dein Herz schließt.
Zum Schluss noch meine besten Adressen
Wenn du immer noch unsicher bist, wo du anfangen sollst, habe ich noch was Handfestes für dich. Sorgfältig ausgewählte Veranstalter und Recherche-Quellen, die ich dir aus meiner persönlichen Erfahrung heraus ans Herz legen möchte.
Wetreat – Die Plattform für Ausflüge und Einsichten: Die beste Adresse im deutschsprachigen Netz, um tolle Retreats zu finden. Auf Wetreat landen nur Retreats und Orte, die die Gründerinnen Anna-Zoe und Nadine selbst besuchen würden. Auf den Geschmack der Ladies kannst du dich verlassen
Gute Reiseveranstalter: Gegründet im Umfeld der Münchner Jivamukti Szene. Super Lehrer, schöne Orte und eigentlich der einzige klassische Yogareise-Veranstalter, den ich gerne weiter empfehle: yogatravel.de. Für Yoga und Surfen wirst du hier fündig und Yoga und Wandern bei karmahike.de
Yoga-Blogs: Viele Yoga-Blogger schreiben über Retreats, die sie toll finden oder bieten selbst welche an. Zum Beispiel Bettina von Oh my Yogi, Christina vom Happy Mind Magazine oder wir auf Fuck Lucky Go Happy. Am besten du folgst ihnen auf Social Media. Nicht alle Tipps schaffen es auf den Blog.
Die YOGA RETREATS Gruppe auf Facebook: Nicht kuratiert, aber inzwischen sehr bekannt und immer für einen Geheimtipp gut
Yogastudios in großen Städten: Schau dir das Retreat-Programm guter Yogastudios an. Meistens werden diese von erfahrenen Lehrern unterrichtet.
In diesem Sinne: Happy holiday!
Deine Rebecca
PS: Meine aktuellen Retreat-Termine findest du hier.