Alles eine Frage der Zeit
Auch der Oscar hat einmal klein angefangen. Als sich die Filmindustrie in den 20er-Jahren in einer ernsthaften Krise befand, gab es einflussreiche und berühmte Persönlichkeiten, die sich der Sache annahmen und die „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ gründete. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Rechte und Interessen der Filmemacher zu vertreten und diese durchzusetzen. Ein Statut beinhaltete auch die Verleihung eines Preises, der herausragende Leistungen und Engagement auszeichnen sollte. Die Geburtsstunde des Oscars, dessen eigentlicher Name "Academy Award of Merit" lautet. Woher der viel bekanntere und einprägsamere Name Oscar stammt, ist bis heute nicht genau bekannt. Eine Geschichte erzählt von der damaligen Vorstandssekretärin Margaret Herrick, die beim Anblick der Statue gesagt haben soll: „Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!“. Bis heute gilt sie bei der Akademie als Taufpatin.
Ein Mann fürs Leben
Der begehrte Goldjunge misst zwar nur 34,29 cm, wiegt aber stolze 3,856 kg! Überzogen ist er mit einer Schicht aus 24-karätigem dünnen Gold und hat einen Wert von ungefähr 300$. Seine Erscheinung ist dem geschuldet, dass die Akademie eine einfache Urkunde als nicht ausreichend empfand und eine Statue mit einem würdevollen Aussehen bevorzugte. Daher steht ein goldener Ritter mit einem Schwert in der Hand auf einem Sockel in der Form einer Filmrolle. Die Preisträger erhalten bis heute zuerst einen "nackigen" Oscar. Nach der Verleihung werden Name, Kategorie und der Filmtitel eingraviert.
Und: wer den Oscar einmal hat, wird ihn auch für immer behalten müssen. Jeder Gewinner verpflichtet sich, seit 1950, mit dem Erhalt der Auszeichnung, dass weder sie oder er, noch die Erben, die Statue verkaufen dürfen. Vorher müssen sie ihn der Akademie für einen Dollar anbieten. Einige Oscars sind so natürlich trotzdem unter den Hammer gekommen, gerade diese, die vor 1950 verliehen wurden. Die meisten gingen für Beträge im sechsstelligen Bereich über den Tisch.
``And the Oscar goes to...``
Neben 24 regulären Kategorien wie "Bester Film", "Beste Regie" und "Beste/r Hauptdarsteller/in" werden die Oscars auch in jährlich wechselnden Sonderkategorien und für besondere technische Leistungen verliehen. Rekordhalter mit elf Oscars sind bis heute nur drei Filme. 1960 schaffte es "Ben Hur", musste sich allerdings erst 1998 den Platz mit "Titanic" teilen und seit 2004 stehen beide Filme gemeinsam mit "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" auf dem Treppchen. Die am häufigsten ausgezeichnete Person ist Walt Disney, der ganze 26 Oscars und 37 weitere Nominierungen sein Eigen nennen kann. Trotzdem ist auch in Hollywood nicht immer alles Gold, was glänzt. Momentan boykottieren immer mehr Stars die diesjährige Verleihung, da im zweiten Jahr in Folge alle 20 nominierten Schauspieler weiß sind. Jada Smith machte ihrem Ärger öffentlich Luft und schrieb auf ihrer Facebook-Seite: "Bei den Oscars dürfen wir immer gerne die Trophäen überreichen und die Leute unterhalten. Aber unsere künstlerischen Leistungen werden selten anerkannt". Mittlerweile hat die Akademie reagiert und will bis 2020 mehr Vielfalt in Bezug auf Frauen und Angehörigen von Minderheiten schaffen.
Die diesjährigen Nominierten
Jennifer Lawrence ist zwar erst zarte 25 Jahre alt und dennoch schon eine der besten Schauspielerinnen der Welt. Ihre Leistungen zahlen sich aus, denn sie ist die jüngste Schauspielerin, die schon vier Mal für einen Oscar nominiert wurde. Einen hat sie bislang davon auch mit nach Hause nehmen können. Dieses Jahr könnte es wieder klappen, sie ist als "Beste Hauptdarstellerin" in "Joy" nominiert.
Als "Bester Hauptdarsteller" hat Leonardo DiCaprio seinen Platz schon fast sicher, aber dazu später mehr. Neben ihm sind heiße Anwärter für die Trophäe unter anderem Eddie Redmayne für seine Rolle in "The Danish Girl" und Matt Damon als "Der Marsianer".
Nach unzähligen Goldenen Himbeeren und 39 Jahre Oscar-Abstinenz kehrt Sylvester Stallone endlich wieder zurück. Mit 69 Jahren ist er als "Bester Nebendarsteller" in "Creed - Rocky's Legacy" nominiert. Der siebte Teil der Rocky-Ära erhielt vor kurzem auch schon einen Golden Globe, also stehen die Chancen gut für Sly.
Aber nicht nur Sylvester Stallone überrascht in der Nominierten-Liste, da taucht auch ein Name auf, der uns eher aus der Musik-Szene ein Begriff ist. Lady Gaga ist für einen Oscar nominiert! Aber nicht für eine schauspielerische Leistung, sondern für den Song "Til It Happens To You" für den Film "The Hunting Ground". Trotzdem sollte man die Gaga auch im Filmgeschäft nicht unterschätzen, denn für ihre Rolle in der "American Horror Story" erhielt sie auch einen Award bei der letzten Golden Globe Verleihung.
Goodie Bags: Braucht man das?
Nicht nur der Oscar wartet am Sonntagabend auf einen neuen Besitzer, auch die prall gefüllten Goodie Bags, die für die Nominierten bereit stehen. Jährlich steigt der Wert der zum Teil kuriosen Geschenke in den Geschenk-Beuteln. Dieses Jahr reichen die Präsente von A wie Audi-Leihwagen für ein Jahr bis hin zu Z wie Zugreise durch die kanadischen Rocky-Mountains. Dazwischen reiht sich eine Absurdität an die nächste. Es gibt einen Luftbefeuchter, personalisierte M&Ms, ein lebenslanges Hautcreme-Abo, Toilettenpapier oder auch ein Vampir-Brust-Lifting. Damit sich Frau aber auch unter herum wohl fühlt, enthält die Goodie Bag einen Vibrator und eine Vagina-Verjüngungskur.
``Leo's Red Carpet Rampage``
Da wo die Oscars sind, ist auch Leonardo DiCaprio. Oder ist er eher da, wo sie nicht sind? Oder sind die Oscars immer da, wo Leo nicht ist? Wie auch immer. Sicher ist, dass die größte und ewige Hoffnung der Oscar-Verleihung auch dieses Jahr wieder auf Leonardo DiCaprio liegt. Sechs Mal war er schon nominiert und musste immer wieder eine Niederlage einstecken. Dabei gibt es kaum einen erfolgreicheren oder talentierteren Schauspieler als Leo. Wenn er eine Rolle spielt, dann spielt er sie mit Leib und Seele. Kein anderer schauspielert sich fast zu Tode und keiner hätte die Trophäe so verdient wie er.
Dieses Jahr tritt er mit seiner Hauptrolle in dem Überlebens-Western "The Revenant" an und man hat das Gefühl, dass die ganze Welt mit ihm hofft. Im Netz kann man seine Oscar-Jagd im wahrsten Sinne des Wortes nachspielen. Im kostenlosen Flash-Game "Leo's Red Carpet Rampage" rennt man mit dem Schauspieler über den roten Teppich und vor ihm hastet der Oscar. Aber Vorsicht ist geboten, denn Pixel-Leo muss einigen Gefahren ausweichen. Lästige Paparazzi versperren ihm den Weg und auch andere Nominees müssen abgehängt werden. Zum Beispiel Eddie Redmayne im Damen-Kostüm und auch Lady Gaga ist ihm dicht auf den Fersen. Als Bonus-Games gibt es witzige Anekdoten aus seinem Leben. Unbedingt ausprobieren!
Klickt hier, um Leo zu seinem verdienten Oscar zu helfen!
Keine Einladung?
Kein Problem, solltet ihr auch dieses Jahr wieder nicht auf der Gästeliste stehen, könnt ihr die Verleihung der 88. Academy Award live im Fernsehen oder im Netz verfolgen. ProSieben startet den "Oscar-Countdown" am Sonntag um 23:05 Uhr und überträgt aus dem Dolby Theatre in Los Angeles. Nach der Ankunft der Stars auf dem rotem Teppich, folgt gegen 2:30 Uhr die Oscar-Show, die dieses Jahr von Chris Rock moderiert wird.
Wir sind gespannt und drücken natürlich die Daumen für alle Nominierten!