Lecce By Night: Eine Reise in den Süden

Lecce verzaubert nicht nur optisch seine Besucher, sondern hat noch einiges mehr zu bieten.

Florenz des Südens...

wird diese wunderschöne Stadt in Apulien gennant. Lecce ist historisch gesehen schon prachtvoll, aber auch für Shoppingbegeisterte oder Menschen, die einfach den Abend genießen wollen, ein Leckerbissen. Lecce ist auch direkt die Hauptstadt der Provinz Lecce, mit einer Einwohnerzahl von ca. 93.300 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten von Lecce ©Claudia Scheffler-Perrone

Der Spaziergang durch Lecce kann beginnen...

Der „neue Teil“ der Stadt ist gesäumt von Geschäften, kleinen Boutiquen und ein paar Ketten wie Kiko oder Zara. Über eine Fußgängerzone mit Shoppingmöglichkeiten gelangt man in den historischen Teil der Stadt. Mitten in der City von Lecce befindet sich ein römisches Amphitheater. Früher kämpften dort Löwen gegeneinander. Direkt darüber befinden sich Bauten, die zur Zeit des Faschismus gebaut wurden. In dem ehemaligen Amphitheater, was noch ein ganzes Stück unterhalb der jetzigen Stadt weitergeführt wird, finden heutzutage Konzerte und Theaterstücke statt.

Der zentrale Platz ist zudem mit großen, barocken Kirchen gesäumt. Geht man den Weg weiter, landet man in kleinen, teils fast verborgenen Gassen.
Diese kleinen Strassen sind voll von Lokalen wie Restaurants, Pubs, Bars und Pizzerien. Überall sitzen die Menschen an Tischen draußen. Von einer kleinen Gasse kommt man in die nächste Gasse und auch dort wiederholt sich das Bild. Fröhlich essende und schwatzende Menschen. Der Abend ist nahezu magisch, denn überall erhellen schön verzierte Lampen und Kerzen die Wege, Gassen und die Tische der Lokale.

Kleine Gasse in Lecce ©Claudia Scheffler-Perrone
Gasse mit kleinen Restaurants in Lecce ©Claudia Scheffler-Perrone

Im Sommer scheint diese Stadt nicht schlafen zu wollen. Nachts um 24.00 Uhr ist es so voll, wie an einem Samstag Nachmittag in der Hamburger Innenstadt. Überall Menschen, von Jung bis Alt, Familien, Gruppen, Singles, Einheimische vermischt mit Touristen. Zwischendurch immer wieder moderne, kleine Boutiquen zwischen Handwerkskunst und Werkstätten.
Mittendurch das Gewirr schlängelt sich ein lustiger Zug, der den Touristen Sightseeingtouren verschafft. An manchen Ecken der Straßen fahren nur Zentimeter von den Tischen und Stühlen spritzig Autos entlang. Aber all das scheint absolut niemanden zu stören.

Reges Treiben in den Straßen von Lecce by night ©Claudia Scheffler-Perrone

Die Lokale sind so vielfältig, dass es schwer fällt eins davon auszuwählen. Es ist für jeden etwas dabei, ob Fisch oder Fleisch, ob Pizza oder Pasta. Wer auf seinen Kebab nicht verzichten will, wird das hier auch nicht müssen. Wobei er etwas anders als in Deutschland gefertigt wird. Wahrscheinlich dem italienischen Gaumen angepasst.

Durch eine der zahlreichen Gassen von Lecce gehen viele Menschen spazieren ©Claudia Scheffler-Perrone
Handbemalte Figuren ©Claudia Scheffler-Perrone

Die Geschäfte öffnen nicht vor 16.00 Uhr, viele sogar erst gegen 17.00 Uhr. Es würde auch kaum Sinn machen früher die Türen zu öffnen, denn bei 40 Grad findet man hier kaum Menschen, die freiwillig durch die Straßen flanieren. Durch die Stadtbauten erscheint es einem nämlich noch heisser. Kaum ein Windhauch durchdringt die durch Mauern gesäumte Stadt. Meist haben die Geschäfte Öffnungszeiten von 10.00 Uhr morgens bis 12.30 Uhr. Dann erst wieder ab 16./17.00 bis teilweise sogar 22.00 Uhr. Die Mittagszeit ist Ruhezeit und bei der Bullenhitze kann man das tatsächlich gut gebrauchen. Ein weiterer Pluspunkt dieser Stadt, die Parkuhren. Parkgebühren liegen bei ca. 1,50 € / Stunde. Obwohl man lässig bis in die Nacht essen, trinken und feiern kann, muss man lediglich bis 21.00 Uhr zahlen. Anschließend ist es frei.

Kleine Stände und teilweise illegale Verkäufer werden im Laufe des Abends von Stunde zu Stunde mehr. Überall gibt es vor allem Handyhüllen, Taschen oder irgendwelche Armbänder zu kaufen. Ein klein bisschen mehr Polizei und weniger Decken mit Nippes auf den Böden der Straße, würde Lecce keinen Abbruch verschaffen.

Restaurants in Lecce ©Claudia Scheffler-Perrone

Warum eigentlich Florenz des Südens?

Früher wurde sie sogar „Athen des Südens“ genannt. Weshalb also? Weil Lecce durch den Barocken Stil (barocco leccese) so stark geprägt ist. Um nur einige Dinge zu nennen wie die basilica di Santa Croce von 1689, dem Dom von 1200 mit den großen Säulen und den beachtlichen Verzierungen, die Kirche San Francesco della Scarpa, mit einem riesigen Obelisk und noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Das Geheimnis des „Barocco Leccese“  liegt vor allem im Stein. Der goldgelbe Stein (Tuffstein) ist sehr weich in der Verarbeitung und zeigt viele, verschiedene Farbnuancen.

Barocco Leccese ©Claudia Scheffler-Perrone

Lecce ist definitiv einen oder mehr Besuche wert. Es ist ein wundervoller Ausgangspunkt sowohl für Kunstverliebte, als auch für Nachtschwärmer. Denn von Lecce aus kann man zahlreiche, unglaubliche Ausflüge an die smaragdgrüne Küste Apuliens unternehmen, mit einer malerischen und atemberaubender Kulisse im Hintergrund.

geschrieben am 05.08.2015
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