Dem goldenen Blattrausch folgt jetzt das Winterwetter auf dem Fuße: lange Abende – und manchmal auch Gesichter –, kurze Tage. Nicht selten ist das die Zeit der Depression oder doch zumindest des Herbstblues'. Was man dagegen tun kann, verrät uns die Quakenbrücker Heilpraktikerin für Psychotherapie und Entspannungstrainerin Diane Knitsch.
Freshme: Draußen ist es kalt und ungemütlich geworden. Einigen schlägt das ganz schön auf die Psyche. Was kann Frau gezielt tun, um gut durch Herbst und Winter zu kommen?
Diane Knitsch: „Oft ist es ja so, dass wir uns an negativen Gedanken festklammern und die Maschine in unserem Kopf nicht einfach abschalten können. Bezogen auf den Herbst und Herbstdepressionen würde ich vor allem Atemübungen empfehlen. Bewusstes Atmen führt nämlich dazu, dass sich die Denkprozesse verlangsamen und die eigene Aufmerksamkeit auf das Hier-und-Jetzt gelenkt wird.“
Freshme: Und wie könnte so etwas genau aussehen?
Diane Knitsch: „Im Grunde ist es ganz einfach: Du nimmst ganz bewusst Deinen Atem wahr, spürst einen Moment lang, wie die Luft durch das Einatmen einströmt und durch das Ausatmen wieder heraus. Dann machst Du – wieder ganz bewusst – etwa fünf bis zehn Atemzüge. Wenn Du diese Übung während eines Spaziergangs machst, ist es noch einfacher, die negativen Gedankenschleifen zu unterbrechen.“
Freshme: Klingt gut. Diese Übung ist ja Teil Deines selbst kreierten „Entspannungszirkels“. Warum nennst Du ihn so?
Diane Knitsch: „Du kennst vielleicht das Zirkeltraining aus dem Fitnessstudio: Man trainiert an verschiedenen, in einem Kreis aufgestellten Geräten und passiert die verschiedenen Stationen unter Anleitung, später allein. Manche wiederholst Du, andere lässt Du vielleicht aus. So in etwa ist es auch mit meinem Zirkel. Der Unterschied: Den Entspannungszirkel kann man wunderbar auch in der Natur durchlaufen.“
Freshme: Wie viele Stationen gibt es denn in Deinem Zirkel?
Diane Knitsch: „Es sind insgesamt zehn. 'Zirkel' soll aber vor allem auch für das Miteinander stehen. Beispiel: Freundinnen treffen sich regelmäßig und entspannen gemeinsam in einer Trainingsgruppe. Außerdem kann man einen individuellen Zirkel aufbauen, der auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und unter Anleitung durchlaufen wird. Egal wie, alle Verfahren sollen eines bewirken: Ich bin entspannt, entschleunigt, ganz bei mir. Ich nehme meinen Körper bewusst wahr und beobachte, wo sich Druck und Kälte eingenistet haben, wo sich Spannung aufgebaut hat – und löse diese. Die Übungen sind ganz einfach in den Alltag integrierbar, man muss nicht viel Zeit investieren, erzielt aber mitunter große Wirkung.“
Freshme: Und was für zehn Übungen sind das jetzt genau?
Diane Knitsch: „Es sind Übungen dabei für die körperliche Entspannung, Schulterlockern zum Beispiel. Dann sind da eben die Übungen zur Selbstwahrnehmung. Wie beschrieben sind das Atem- oder Achtsamkeitsübungen. Und für die mentale Entspannung. Da wären unter anderem: das Anhalten der Gedanken, das Entfliehen negativer Gedanken. Da kommen dann wiederum Übungen aus der sogenannten Klopftechnik zur Anwendung.“
Freshme: Danke Diane, für dieses spannende – entspannende – Gespräch. Kannst Du uns bitte noch ein paar wärmende Gedanken mit auf den Weg geben?
Diane Knitsch: „Na klar. Und zwar: Gib Deinem Gehirn täglich einen Auftrag. Mach Dir klar, was heute alles gut gelaufen ist, was Du besonders gut kannst, wem Du heute begegnet bist. Damit sind natürlich nur positive Begegnungen gemeint! Beginne Deinen Tag mit einem kindlichen Gefühl der Freude und Vorfreude. Geh im Wald spazieren, nimm die von den Bäumen tanzenden Blätter wahr und mache Dir bewusst: Die Natur lebt es uns vor. Wirf das Alte ab wie sie, im tiefen Vertrauen und inneren Wissen, dass Du Platz für etwas Neues machst, das sich im Frühjahr wieder zeigen wird.“
Mehr über den Entspannungszirkel und Informationen zu Diane Knitschs Audiokursen findest Du auf ihrer Website: www.stressfrei-artland.de