Ist dir das auch schon einmal passiert? Du bist in die außergewöhnliche Situation gekommen, mehr als nur den Einkaufszettel mit Hand zu schreiben? Hast du vielleicht einen Brief geschrieben? Oder eine längere Notiz für deinen Freund oder deine Freundin hinterlassen? Wenn du bis dahin ewig nicht mehr mit Stift und Papier geschrieben hast, ist dir wahrscheinlich auch aufgefallen, dass sich erstens deine Handschrift fremd anfühlt und es dir zweitens vielleicht sogar ein wenig schwer fiel, mit deiner Hand Buchstaben auf das Papier zu bringen.
Das ist ein schlechtes Zeichen und ein Grund, deine Handschrift wieder zum Leben zu erwecken und deine Hände zu trainieren. Das Schreiben mit Stift und Papier birgt außerdem mehr Vorteile, als du dir vorstellst.
1. Es trainiert dein Gehirn
Schreibst du während eines Meetings oder eines Seminars deine Notizen mit der Hand und tippst sie nicht auf deinem Laptop, dann wirst du dich später mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einfacher an sie erinnern können. Die Bewegungen, die deine Hand macht, um jeden einzelnen Buchstaben zu formen, werden in deinem Gehirn abgespeichert. Außerdem folgen deine Augen dem Stift und so ergibt sich ein Gesamtbild in deinem Kopf, das du im Nachhinein eher wieder abrufen kannst, als etwas, das du auf einer Tastatur getippt hast.
2. Du wirst kreativer
Das glaubst du nicht? Probiere es einfach mal aus! Hast du vielleicht gerade eine Schreibblockade und bringst nichts auf der Tastatur zustande? Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift und beginne, mit der Hand zu schreiben. Gerne auch wahllos über das ganze Blatt. Schreibe Gedanken, Ideen oder wenigsten ein paar Wörter auf. Die Kombination aus der feinmotorischen Tätigkeit und dem Erleben, etwas auf dem Papier zu sehen, wird deine Kreativität immer weiter anregen. Außerdem unterdrücken vor allem mechanische Handlungen, wie das Tippen auf einer Tastatur, unsere Kreativität. Das Schreiben ist dagegen etwas Körperliches, etwas Sinnliches und genau das tut den Zellen im Kopf richtig gut.
3. Es trainiert deine Feinmotorik
Durch das regelmäßige Schreiben mit der Hand trainierst du nicht nur dein Gehirn, sondern auch deine Feinmotorik in den Fingern. Nicht nur deine Handschrift wird sich verbessern (denn schön Schreiben will gelernt sein), du wirst merken, dass du mit deinen Händen geschickter wirst. Beim Schreiben folgen deine Hände und deine Finger vorgegebenen Bewegungen, die erst in deinem Gehirn entstehen und dann auf das Papier gebracht werden. Der Stift muss korrekt gehalten werden und die Buchstaben zu Wörtern zusammengefügt werden. Wenn du Rechtshänder bist, kannst du sogar lernen, irgendwann mit Links zu schreiben!
4. Es kann dich glücklich machen
Das 10-Finger-Tippen am PC ist ein wahnsinnig schneller Vorgang und trimmt selbstverständlich auch unser Gehirn auf Höchstleistungen. Manchmal möchte man aber zur Ruhe kommen und die Gedanken ein wenig schweifen lassen. Vielleicht hattest du einen schweren Tag hinter dir, oder du hast etwas erlebt, das du gerne vergessen möchtest, oder du hast dich einfach über dich oder jemand anderes geärgert. Egal, schreibe es auf! Schreibe es dir wortwörtlich von der Seele. Manchmal kann ein Ritual aus Kindheitstagen, wie den Zettel danach zu verbrennen, auch noch im Erwachsenenalter helfen.
5. Es kommt von Herzen
Erinnerst du dich an deinen allerersten Liebesbrief? Egal, ob du einen geschrieben hast, oder selbst einen bekommen hast. Das Gefühl ein Blatt Papier in der Hand zu halten, auf das du deine eigenen verliebten Worte gebracht hast, oder das dein Schwarm für dich beschrieben hat, war wunderschön und zauberte immer ein Lächeln. Handgeschriebenes ist persönlicher und es kommt von Herzen. Man hat sich die Zeit genommen und in jedes Wort ein wenig Arbeit gesteckt. Ein Brief kommt immer von Herzen und zeigt gerade heutzutage, dass die andere Person es wert war, zu Briefpapier und Füller zu greifen.
Wann hast du zuletzt einen Brief geschrieben? Du weist es nicht mehr? Dann ist heute der perfekte Tag dafür!