Seien wir doch mal ehrlich: Als Yogi zu reisen ist ein bisschen speziell. Die meisten von uns sind mehr oder weniger vegan, wollen eine regelmäßige Yogapraxis auch im Urlaub, detoxen an bestimmten Tagen im Zusammenhang mit dem Mond oder haben so viel Mitgefühl, dass sie jeden umherstreunenden Hund retten wollen. Das kann in bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten dieser Welt ganz schön schwer werden. Klar man kann eine Bilderbuch-Yogareise buchen und weiß schon vorher was einen erwartet.
Aber wo bleibt dann das Abenteuer ?
Ich jedenfalls brauche in regelmäßigen Abständen ein bisschen Nervenkitzel, Weite und Ungewissheit, um mich so richtig lebendig zu fühlen. In ein Land zu fahren und nicht zu wissen wohin es einen letztendlich verschlagen wird, ist einerseits eine große Challenge in Sachen Selbstvertrauen und Hingabe und anderseits auch eine wunderbare Möglichkeit wirklich mit fremden Kulturen und den Menschen vor Ort in Kontankt zu kommen.
Wie du dich an einem fremden Ort am besten vernetzen kannst und sofort Insider Infos bekommst!
Viele Abenteurer, die auf diese Art und Weise reisen, vernetzen sich über
um neue Leute kennenzulernen oder einen besonderen Schlafplatz zu finden. Diese Plattformen eröffnen ganz neue Möglichkeiten ein fremdes Land zu erkunden. Fernab von der Touristen Bubble kannst Du so einzigartige Geheimplätze erkunden und Insider Wissen bekommen. Unter Umständen kann es aber auch echt schwer werden den eigenen Yogaprinzipien treu zu bleiben.
Wann Yoga praktizieren und wo ?
Auf jeden Fall ist es immer gut deine Reiseyogamatte dabei zu haben, um jederzeit ein bisschen flowen zu können. Aber natürlich ist es auch total schön neue Studios und Yogaresorts kennenzulernen. Darum habe ich für dich die drei schönsten Yogaspots in Italien besucht.
Die 3 schönsten Yogaspots in Italien
1. La Selva
Das schöne La Selva gibt es jetzt seit 13 Jahren. Anfangs ein Reiseziel für Kletterfans wurde es nach und nach zum beliebtesten Yogaresort an der Amalfiküste und wahrscheinlich sogar in ganz Italien. Es gibt hier außerdem Theaterworkshops und jede Menge leckeres Essen, das zumeist frisch aus dem eigenen Biogarten geerntet und dann nach alter italienischer Tradition zubereitet wird. Christiano und Martha, die Eigentümer von La Selva, unterrichten in der Tradition von Satchidanda.
Das Besondere an diesem Ort ist, man kann ihn nicht mit dem Auto erreichen. Deshalb meine Empfehlung: nicht zu viel Gepäck mitnehmen! Sonst geht es euch wie mir und ihr kommt schweißgebadet und völlig am Ende eurer Kräfte oben an. Wobei wenn man dann mit leckerer Pasta belohnt wird, ist das ja alles halb so wild Also lasst euch auf keinen Fall dieses Paradies entgehen! ;-)
2. Il Tempio Bio
Il Tempio Bio ist ein Fitnessstudio, das auch Yogakurse anbietet. Der Eigentümer Massimo ist in Neapel absoluter Vorreiter in Sachen Spiritualität, Yoga und veganer Ernährung. Im Vergleich zu anderen italienischen Städten ist die Yogaszene in Neapel nämlich sehr überschaubar und entsprechend auch das Interesse an dieser Art von Lifestyle gering. Das erklärt auch warum man nur unter der Woche Yogaklassen finden kann und am Wochenende nicht. Massimo will das ändern. Er liebt seinen Beruf als Yogalehrer und trägt tatkräftig dazu bei, diese uralte Lebensweisheit in das Italien von Heute zu transportieren.
Das Studio ist super durchgestylt und die gesamte Inneneinrichtung ist von dem Künstler Marco Coda in Anlehnung an spirituelle Ordnungsprinzipen erbaut worden. Kosmetik wie auch Getränke und Superfoods, die man hier kaufen kann, sind alle organic und vegan und man fühlt sich ein bisschen wie zu Hause in Berlin.
Wenn Ihr in Neapel seid, dann schaut Euch Il Tempio Bio an - sonst verpasst ihr was !
3. Pop Yoga Florenz
In Florenz gibt es viele Yogastudios, auch einige große wie zum Beispiel It`s Yoga - das mir super gut gefällt und auch besonders stylisch eingerichtet ist. Solche Studios findest du aber in jeder größeren Stadt. Das Besondere an Pop Yoga: es ist neu, es ist alternativ und es ist eher eine Bewegung als ein Studio.
Der Sänger und Yogaleher Simone hat Pop Yoga ins Leben gerufen. Der Name hat nichts damit zu tun, dass im Unterricht Popmusik läuft, sondern leitet sich ab von "populo" also Yoga für das Volk. Simone will damit keine kommunistische Idee propagieren, aber seiner Meinung nach sollte Yoga für alle zugänglich sein, egal wie viel Geld sie haben. Im Anbetracht der aktuellen politischen Situation in Italien können sich viele Leute die Beiträge der großen Studios nicht leisten. Sie kämen deshalb nicht in den Genuss einer Yogastunde, gäbe es da nicht Pop Yoga, wo die Stunde anfangs nur 3,-€ kostete und mit mittlerweile 5,-€ immer noch die günstigste Schule der Stadt ist. Es gibt verschiedene Events unter anderem auch Yogadance und eine Yogaparty mit anschließendem Essen.
In einem Interview erklärt Simone, dass er eine schwere Zeit in Florenz hatte, da er - wie so viele seiner Freunde - keinen Job finden konnte. Doch irgendwann hat er beschlossen sich selbstständig zu machen und seinen eigenen Regeln zu folgen. Seitdem ist sein Leben im Fluss. Er unterrichtet drei Stunden am Tag und hat außerdem entschieden ein Sänger zu sein, deshalb trifft er sich abends mit seiner Band zur Probe und hat regelmäßig öffentliche Auftritte.
Seine Stunde ist ein Hochgenuss! Ganz achtsame und langsame Bewegungen im Einklang mit der Atmung führen einen in eine innere Stille. Seine sanfte Stimme und der Singsang der italienischen Sprache haben, wie ich finde, eine besondere Wirkung auf das Herzchakra und bringen einen in eine tiefe Trance.
Don't miss !
Ich hoffe ich konnte Euch ein bisschen inspirieren und wünsche Euch eine gute Reise.