Kritische Geister erwähnen immer wieder, dass das doch nichts mehr mit Yoga zu tun hat. Kann ja auch durchaus sein, aber Spaß macht es trotzdem. Und der ist doch mindestens genau so wichtig, oder?
Die derzeit außergewöhnlichsten Yoga-Trends habe ich hier für dich zusammengefasst. Ist auch einer für dich dabei?
1. Acro-Yoga
Acro-Yoga entstand 2003 in Kalifornien, dem amerikanischen Yoga-Mekka, und ist eine Form des Partner-Yoga, in welcher ein Zweier-Team Akrobatik, Thai-Massage und Yoga zu einer spielerischen und wohltuenden Körper-Praxis verbindet.
Dabei bietet der untenliegende die Basis und führt seinen schwebenden Partner auf Händen und Füßen durch die verschiedensten Körperhaltungen. Dieser kann entweder mithelfen und Acro-Yoga zu einer performenden und kraftvollen Praxis machen (Akrobatisches Fliegen), oder er kann loslassen und empfangen, wobei er in den Genuss einer entspannenden und ungewöhnlichen Massage kommt (Therapeutisches Fliegen). Acro-Yoga fördert das Loslassen und Vertrauen und erinnert an unsere Verbundenheit und unseren inneren Spieltrieb.
2. Guerilla-Yoga
Yoga ist ein Geschäftszweig geworden. Schöne Yogastudios verkaufen Entspannung, Yoga-Wear und Erleuchtung. Guerilla-Yoga ist eine rebellische Antwort auf diese Entwicklung. In urbanen Gegenden (am Strand, auf Hochhausdächern oder Einkaufsstraßen) wird gemeinsam Yoga praktiziert und das immer kostenlos oder auf Spendenbasis.
Guerilla-Yoga will bewusst konfrontieren. Er ist ein Versuch, das Spannungsfeld zwischen der Stille des Yogas und dem Lärm der Stadt zu erleben und die Gegensätze zu vereinen. Yoga im Alltag as its best.
3. Detox-Yoga
Detox-Yogareisen, Artikel über Detox-Yoga, Detox-Säfte und -Smoothies. Der Trend ist allgegenwärtig, doch was heißt er eigentlich genau?
Detox kommt von dem englischen Begriff "detoxification", was so viel wie Entgiftung bedeutet. Durch gezielte Yogaübungen, Fastenkuren oder Rohkost und durch geistige Entspannung mit Hilfe von Minimalismus und Meditation sollen der Körper und die Seele entgiftet werden. Du kannst loslassen von altem Ballast und ein Gefühl von Befreiung erleben.
4. Ariel-Yoga
Hängend in Tüchern, so wie die Akrobaten im Zirkus, willkommen beim Ariel-Yoga. Sanft schaukelnd und gut gehalten, fühlst du dich in deinem Yogatuch - welches Ähnlichkeiten mit einer Hängematte hat - wie ein Baby im Mutterleib.
Der Kreativität und der Entspannung sind keine Grenzen gesetzt, denn das unterstützende Tuch hilft dir, dich leichter auf die Dehnungen einzulassen. Das Erfahren von Schwerelosigkeit und Schwerkraft gleichermaßen soll Mut und Vertrauen schulen.
5. Nackt-Yoga
Ja, Nackt-Yoga ist genau das, was du denkst: Yoga in nackt. Ansonsten ist eigentlich nicht viel anders, aber das reicht auch für eine völlig neue Erfahrung.
Kein störender BH, kein rutschendes T-Shirts, kein drückender Hosenbund, keine Hemmungen. Wer sich darauf einlassen kann, erlebt ein Gefühl von Befreiung. Nicht nur die Befreiung von störendem Beiwerk, wie Klamotten und Schmuck, sondern besonders auch die Befreiung von Scham und Eitelkeit. Gewinnen kannst du eine ordentliche Portion Humor und einen liebevolleren und sinnlicheren Umgang mit deinem Körper.
6. Clubbing-Yoga
Die Bewegung des Clubbing-Yoga startete in London und wird mittlerweile in vielen Großstädten zelebriert. Morgens, noch vor der Arbeit, treffen sich offene Menschen zu einer ausgelassenen und dennoch bewussten Party und tanzen sich zu bekannten DJ`s wach. Und das ganz ohne Alkohol, Dress-Code und Prollerei - dafür mit Smoothies, Yoga, Massagen und guter Energie. Das nenne ich doch mal einen großartigen Start in den Tag!
7. Ganja-Yoga
Und schon wieder sind wir in Kalifornien, die sind dort nämlich wirklich kreativ, was neue Yogarichtungen angeht. Liz McDonald erfand diesen Stil um ihren Schülern zu helfen, die Lücke zwischen Geist und Körper, durch die bewusstseinserweiternde Wirkung des Cannabis, zu überbrücken. Dabei darf vor oder während der Yogastunde geraucht werden.
Da Yoga eine Praxis der Sinnesschärfung und nicht der -vernebelung ist, lässt sich wohl darüber streiten, ob das Ganze nun Yoga ist oder nicht, aber zur Entspannung könnte es helfen... habe ich mir sagen lassen...
8. SUP-Yoga
Das Surfgefühl aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen? Jetzt ist es möglich. Beim SUP Yoga wird Yoga auf dem heimischen See auf einem Surfbrett geübt. Und das hat noch ganz andere Vorteile.
Du trainierst bei jeder einzelnen Übung deine Balance und baust somit die wichtige innere Stützmuskulatur auf. Der nächste Baum auf festem Boden wird dir super easy vorkommen. Außerdem ist es immer wieder eine schöne Erfahrung Yoga in der Natur zu praktizieren. Nicht nur die Verbindung zwischen dir und deinem Körper wird gesteigert, sondern auch die zwischen dir und der Natur. Das Element Wasser gibt dabei ein Gefühl für das Fließen und Loslassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Autorin: Bettina Janssens, www.ohmyyogi.de