3 gute Gründe gegen Yoga

Du musst dich abhetzen, um deinen Yogakurs noch pünktlich zu erreichen? Deine Glieder schmerzen, aber du möchtest keine Yogasession verpassen? FALSCH: Wir geben dir 3 Gründe, bei denen es Sinn macht, den Yogakurs zu schwänzen.

Manchmal macht es Sinn, eine Yoga-Stunde zu schwänzen ©Susan Sermoneta | Flickr

Es gibt Yogastunden, deren Besuch ich wirklich bereut habe. Warum es Sinn macht, ab und zu Yoga zu schwänzen:

„Danach fühlt man sich immer super und ist dankbar, die Klasse besucht zu haben.“ Diese Worte höre ich oft von Yogis, die sich gerade noch in letzter Minute aus dem Bett gequält und die Yogamatte ausgerollt haben.

Lange habe ich versucht, den Enthusiasmus meiner Freunde zu verstehen. Natürlich kenne auch ich dieses wohlige, zufriedene Gefühl nach einer guten Yogapraxis, doch ich muss gestehen: Das klappt nicht immer. Im Gegenteil: Es gibt einige Yogaklassen, deren Besuch ich vor allem währenddessen, aber auch danach, ernsthaft bereut habe. Durch wie viele Chaturangas habe ich mich geschwungen und dabei verflucht! Wie viel Stress habe ich mir aufgeladen, nur um rechtzeitig zum „OMMMMMM...“ artig auf meiner Matte zu sitzen.

Ob mich diese Yogaklassen der Erleuchtung näher gebracht haben? Ich weiß es nicht. Sie haben mir aber eine wichtige Erkenntnis beschert:

Kein Elan, keine Zeit? Dann gönn dir eine Pause ©Rebecca Randak

Es gibt wirklich gute Gründe, nicht zum Yoga zu gehen

Damit meine ich nicht Fake-Gründe wie „Nächtliche After-Party-Döner-Sessions am Imbiss gehören für immer der Vergangenheit an“. Oder: „Du wirst deine Gefühle intensiv spüren“. Also Dinge, die man insgeheim eigentlich ganz nett findet. Ich meine wirklich triftige Gründe, Yoga zu schwänzen.

1. Die Klasse sorgt für Zeitdruck statt für innere Balance

Kennst du das? Gerade noch hastig Emails abgeschickt, die leeren Kaffeetassen auf dem Bürotisch stehen lassen, dich aufs Fahrrad geschwungen und wie eine Irre durch den Stadtverkehr gerast, um gerade noch rechtzeitig im Studio anzukommen? Ein Szenario, das du wöchentlich mindestens drei Mal wiederholst?

Jahrelang habe ich exzessiv im Yogastudio geübt und als „Immer-auf-den-letzten-Drücker-Typ“ sehr viel Stress in mein Leben gebracht. Durch Yoga. Inzwischen praktiziere ich mehr zuhause und ungefähr drei Mal pro Woche im Studio. Spät dran bin ich immer noch ab und zu. Doch wenn ich merke, dass ich in mein Yoga-Stress-Muster verfalle, lasse ich einfach eine Stunde ausfallen. Dafür habe ich Zeit, entspannt vom Büro nach Hause zu spazieren und vielleicht etwas Schönes zu kochen, was mir mehr „Yoga“ in den Alltag bringt als die 90 Minuten auf der Matte.

2. Du hast einen fetten Kater

Wer saufen kann, kann auch... Großer Quatsch! Wenn du die Nacht durchgetanzt hast, morgens der Kopf brummt und der Magen rebelliert, dann tu dir den Gefallen und quäle dich nicht auf die Yogamatte. Hege und pflege deinen Kater, bleibe im Bett, trinke Gemüsebrühe oder grüne Säfte und lasse es dir gut gehen. Wenn du katerbedingt all deine Konzentration dafür verwenden musst, um nicht umzukippen, wirst du deine Gedanken kaum auf eine höhere Intention richten können.

Ich erinnere mich noch an eine Yogasession vor vielen Jahren, in der mir durch den tiefen Ujjayi Atem bewusst wurde, wie viel ich in der letzten Nacht geraucht hatte. Statt wie eine gesunde Yogini, die anmutig durch die Asanas fließt, fühlte ich mich wie ein schwitzender Aschenbecher. Ich schwöre: Nie wieder!

3. Du hast Schmerzen oder bist krank

Verletzungen per se sind kein Grund, die Yogapraxis aufzugeben. Doch du musst deine Praxis anpassen. Je nach Schwere deiner Verletzung kannst du selbst etwas sanfter praktizieren oder in einer Privatstunde mit einem erfahrenen Lehrer oder einer Yoga Therapeutin herauszufinden, in welchen Haltungen du wie modifizieren musst. Schmerzen sind ein Signal deines Körpers, dass irgendetwas nicht stimmt. Eine Art Warnschuss, der dir sagt, dass du etwas verändern musst. Einfach darüber hinwegzugehen, halte ich für unklug und auch im yogischen Sinne wenig Ziel führend.

Ähnliches gilt für Erkältungen oder Infekte. Anstatt deine Bazillen freudig unter deinen Mityogis zu verteilen, übe zuhause oder gönne deinem Körper Ruhe zur Regeneration. Ich habe festgestellt, dass sich meine Praxis auf lange Sicht durch Pausen enorm verbessert hat. Ein bisschen Chillen belohnt mein Körper schnell mit Kraft und großer Freude an Bewegung.

Also, setz dich nicht selbst unter Druck und genieße auch mal deine Auszeit!

Deine Rebecca (www.fuckluckygohappy.de)

geschrieben am 22.01.2016
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