Feminin und clean, dabei immer aber ein wenig edgy und grungig. So beschreibt die Berliner Bloggerin Masha Sedgwick ihren eigenen Stil. Auch ihr gleichnamiger Blog spiegelt diese Gegensätze wieder und liest sich wie ein Tagebuch und gleichzeitig wie ein Alltagsratgeber, Traveldiary und ein Hochglanzmagazin. Dabei aber immer eines: ehrlich.
Wer steckt hinter Masha Sedgwick?
Masha Sedgwick, die eigentlich Maria Astor heißt, ist 26 Jahre jung und lebt in Berlin. Genau dort hat sie vor fünf Jahren ihren persönlichen Blog gegründet. Damals packte sie ihre Taschen und ging - von einen Tag auf den anderen - von Köln in die Hauptstadt. Die Trennung von ihrem damaligen Freund machte ihr schwer zu schaffen. So begann sie ihre Gedanken, ihren Schmerz und ihre Wut in Worte zu fassen und niederzuschreiben. Ihre Texte sind gefühlvoll und polarisierend. Die Bilder authentisch und professionell. Schnell hat sie sich in der Szene einen Namen gemacht und www.masha-sedgwick.com gehört heute zu den erfolgreichsten Blogs in Deutschland.
Masha hat russisch-aserbaidschanisch-moldawische Wurzeln, demzufolge auch das Synonym Masha - für Maria. Schon als kleines Kind kam sie nach Deutschland, spricht daher neben ihrer Muttersprache Russisch, selbstverständlich Deutsch und Englisch. Von Edie Sedgwick, einem Partygirl der 60er Jahre und der Muse von Andy Warhol, nahm sie den Nachnamen und Masha Sedgwick war geboren.
Als Jugendliche sammelte die 26 Jährige bereits erste Erfahrungen in der Modewelt und modelte neben der Schule. Masha wusste aber damals schon genau was sie wollte und zog sich zurück. Sie wollte selbst entscheiden, was sie anzieht. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften, um selbstständig arbeiten zu können. Das war es, was sie immer wollte. Dass es am Ende ihr Blog sein wird, mit dem sie ihr Geld verdient, hat sie sich damals noch nicht träumen lassen.
Was macht sie so besonders?
Mashas Blog war schon immer im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit. Ihre Texte kommen aus dem Leben, sie sind ehrlich und sehr persönlich. In jedem Satz ist die Sorgfalt und die Zeit, die sie jeden Tag investiert, zu spüren. Sie nimmt ihre Leser mit auf spannende Reisen durch ihren Alltag. Egal ob sie auf Reisen ist, auf Fashion-Weeks oder einen Sonntag zu Hause verbringt. Kaum eine andere Bloggerin gibt so tiefe Einblicke wie Masha. Sie liebt ihren Job, ihr Leben und sich selbst. Oft betont sie, wie dankbar sie dafür ist, ihr Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Sie appelliert allerdings an alle, dass es harte Arbeit ist, die dahinter steckt und dass sie eigentlich nie frei hat. Trotzdem gibt sie gerne anderen professionelle Tipps, wie man einen Blog aufzieht und wie man damit erfolgreich ist.
Egal was Masha schreibt, man glaubt es ihr. Sie ist unglaublich authentisch und sympathisch, bei allem was sie macht. Sie steht zu sich selbst und schafft es auch einmal Hatern die Stirn zu bieten. Gerade wegen ihres markanten Gesichts und ihrer, wie sie selbst sagt, nicht vorhandenen Proportionen, wird sie oft zur Angriffsfläche für Beleidigungen im Netz. Ihre Antwort: "Stehe zu Dir! Das, was sie kritisieren, macht Dich einzigartig! Niemand ist perfekt und das möchte Masha auch gar nicht sein." Über sich selbst sagte sie einst, dass es viel schönere und schlankere Mädchen als sie gäbe. Aber das sei ihr egal und es sei auch in Ordnung so. Jeder soll sein dürfen, wie er ist. Masha bringt die Botschaften, die viele Mädchen und Frauen hören wollen, auf den Punkt.
Ja, sie verdient mit Bloggen ihr Geld und sie ist stolz und glücklich darüber.
Ja, sie hat viele Privilegien, von denen andere nur träumen.
Ja, sie hat das wohl schönste Leben, was man sich wünschen kann.
Aber, sie spricht auch Dinge an, die viele nicht so offen sagen würde.
Sie hat viel Zeit und Arbeit investiert, um da zu sein, wo sie heute ist.
Sie hat nie einen freien Tag.
Sie spricht offen über die Schattenseiten, wenn man im Fokus der Öffentlichkeit steht.
Zwischen den ganzen Schöne-Leben-Bloggern ist Masha eine erfrischende Abwechslung. Da wo andere nur Bilder ihres Kaviar-Frühstücks posten und ihre neuen Goodie-Bags in die Kamera halten, schreibt Masha auch über das Leben dahinter. Und oft erwischt man sich mit dem Gedanken: danke, mir geht es oft ganz genauso.
Was verdient sie damit?
Masha verrät auf ihrem Blog natürlich nicht, wie viel Geld sie verdient. Aber ganz ehrlich, wer würde das schon tun? Dafür erklärt sie ausführlich welche Möglichkeiten es gibt, um als Bloggerin oder als Blogger Geld zu verdienen. Egal ob es um die Nachteile der Platzierung von Bannerwerbung, oder um direkte Verweise auf PR-Agenturen geht. Masha gibt hilfreiche Tipps und Empfehlungen, die direkt aus dem Blogger-Alltag stammen. Interessant ist, dass sie dabei sogar offen legt, wie viel Prozent tatsächlich an Promoter wie sie gehen, wenn sie ein Produkt eines Shops empfiehlt. Neben diesen klassischen Einnahmequellen, muss Masha sich auch eingestehen, dass sie viele, viele Klamotten geschenkt bekommt und eine extra Wohnung damit füllen könnte. Also macht sie es wie alle Frauen, die Platz für Neues (oder einfach mehr) brauchen und verkauft ihre Sachen im Internet! Genau, so hat nämlich jeder die Chance auf Portalen wie "Mädchenflohmarkt" Designerstücke aus aktuellen Kollektionen zu ergattern! Meist nur einmal getragen und immens günstiger als die Neuware. Unbedingt reinschauen!
Inmitten der riesigen Geldmaschinerie hat man das Gefühl, auch wenn es ums Geld geht, bleibt Masha sich selbst immer treu. Niemals würde sie Marken vertreten hinter denen sie nicht völlig steht und deren Philosophie sie nicht teilt. Bis zu 70% der Inhalte, die sie auf ihrem Blog teilt sind unbezahlt und das soll auch so bleiben.
Masha hat es geschafft. Sie hat sich ihren Traum verwirklicht und gehört zu den wenigen Menschen, die von ihrem Blogger-Dasein leben können. Jeden Tag beweist sie ihren Lesern aufs Neue, dass man mit Fleiß und harter Arbeit alles erreichen kann, was man will. Schön, dass sie sich immer treu bleibt und schön, dass wir dabei sein dürfen.
Mashas three simple rules in life:
1. If you do not go after what you want, you’ll never have it.
2. If you do not ask, the answer will always be no.
3. If you do not step forward, you will always be in the same place.