Die größte Gratwanderung, die wir Frauen im Laufe des Tages durchleben, ist doch, dass wir uns im Berufsleben häufig zwischen femininem Chic und seriösem Business-Look entscheiden müssen. Die Grundregel dabei: je kreativer der Beruf, desto kreativer darf auch das Outfit sein. Wer in Wirtschaftsunternehmen oder in Führungspositionen großer Konzerne arbeitet, dem bleibt meist nur ein Kostüm oder der klassische Hosenanzug. Beziehungsweise solltet ihr euch hier unbedingt an den Kollegen orientieren und niemals besser aussehen als die Chefetage. Hier gilt: Kostüm, sowie Hosenanzug sind nur in gedeckten Farben erlaubt.
Das bedeutet blau, grau oder schwarz. Der Rock darf nie länger sein, als eine Hand breit über dem Knie. Ebenso wichtig ist das Schuhwerk. Elegante Lederschuhe mit einem kleinen Absatz, der keinesfalls aus Plastik, sondern auch aus Leder besteht, sollten Ballerinas vorgezogen werden. Letztere wirken immer mädchenhaft. Außerdem ein Gruß an alle Hasser der Feinstrumpfhosen und -Kniestrümpfen: die sind Pflicht! Haare und Make-Up immer dezent stylen, genauso ist bei den Accessoires weniger mehr. Klimpernde Ketten bleiben zu Hause liegen und zwar neben dem Modeschmuck.
Zu eintönig?
Wenn ihr dagegen mehr Freiheiten genießt, könnt ihr versuchen euer Office-Outfit ein wenig aufzupeppen. Angefangen mit verschiedenen Frisurenvariationen. Zöpfe, Hochsteckfrisuren, Locken... oder mit einer angesagten Flechtfrisur. Aber aufgepasst: bei gestuften Haaren ist Vorsicht geboten. Die herausfallenden Strähnen können schnell ungepflegt wirken. Ebenso gehören kaputte oder trockene Spitzen von einem Frisör abgeschnitten und gepflegt. Im Idealfall könnte es so aussehen:
Viele Frauen lassen sich bei der Wahl ihrer Kleidung im Geschäftsleben von den Männern um sie herum inspirieren, oder von den Sekretärinnen. Stilberaterin Katharina Starlay sagte einmal: "Je Blazer, desto Chef". Heißt: mit Strickjacke kommt ihr nicht zum Erfolg. Statt dessen könnt ihr den eintönigen, schwarzen Blazer allerdings gegen Teile in modischen Farben austauschen, oder gegen ein Oversize-It-Piece. Macht sich übrigens auch super über einem Kleid. Wer sich traut, kann den engen, straffen Rock des Kostüms gegen einen knielangen Faltenrock in frischen Farben ersetzen.
Dabei dürft ihr allerdings nie vergessen, nur ein Teil am Körper darf oversize sein. Bedeutet: figurbetonter Blazer zu Faltenrock oder großes, weites Oberteil zu einer engen Hose. Außerdem können verspielte Manschetten, die aus dem Ärmel herausblitzen, genauso catchy sein, wie eine modische Halskette in Kragenoptik. Die ganz Mutigen klauen den Männern ihre Accessoires und binden sich kurzerhand selbst Fliege und Krawatte um. Hinterlässt garantiert Eindruck beim anderen Geschlecht.
Oberste Devise: sich wohl fühlen. Immer. Kleider machen nicht nur Leute, Kleider geben uns Sicherheit. Wie ein Mantel schützen sie uns gegen die Außenwelt. Damit ist nicht nur das Wetter gemeint, sondern auch Menschen, unangenehme Situationen, Unsicherheiten. Jeder hat sicher einen Tag im Leben, an dem ihr etwas getragen hat, was euch die liebe Mama herausgelegt hat. Weil ihr musstet. Geschämt habt ihr euch! Also Kopf runter, der Gang eingefallen und lieber nicht auf sich aufmerksam machen. So macht ihr nicht Karriere. Lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen, wenn es sein muss, und Kleidung kaufen, die gefällt und vor allem passt.
``You cannot climb the ladder of success dressed in the costume of failure.``