Ein neuer Haartrend erobert die Instagram-Feeds: Pearl nennt sich der Farbeffekt, bei dem Pastelltöne ineinander verlaufen und der die Haare wie zartes Perlmutt schimmern lässt. Apjar Sami Aziz ist Haarexperte und Stylist bei Udo Walz in Berlin und erklärt, wie man den Trend zu Hause nachfärbt.
Vor ein paar Jahren hat man noch zu einer emo-punkigen Minderheit gehört, wenn man sich die Haare rosa, blau oder grün gefärbt hat. Doch allerspätestens seit Cara Delivignes roséfarbener Mähne sind bunte Haare salonfähig - und längst nicht mehr nur der Signature Style pubertierender Punkgirls.
„Pearl steht eigentlich jedem, der lange Haare hat! Der Effekt kommt dann eben erst richtig gut zur Geltung, wenn eine Masse von Haaren vorhanden ist. Da kann man auch zu Extensions greifen und diese einfärben“, so Sami. Und der Mann kennt sich aus: Promis wie Verona Pooth, Kim Gloss und Cathy Fischer vertrauen dem Urteil des 25-jährigen Berliners.
Welche Farben kann man nehmen?
Den klassisch-natürlichen Ombré-Look vom letzten Jahr tauschen wir nun gegen coole Pastellhighlights: Zartrosa Spitzen, lilablassblaue Highlights und aquamarinfarbene Strähnen kennt man ja an sich schon, neu ist jetzt aber, dass nicht nur eine Farbe gleichmäßig aufgetragen wird, sondern dass man Farben kombiniert und ineinander verlaufen lässt: Dabei entsteht dieser Effekt und das Haar schimmert perlmuttartig. Der Clue an der Sache ist, dass das Haar eben nicht wie frisch gefärbt aussehen soll. Die verwaschene Optik wird beim Pearl-Effekt so erzeugt, dass man verschiedene Töne aus gleichen oder auch aus konträren Farbfamilien kombiniert: Das heißt, dass zum Beispiel zartrosa, nude und peach oder türkis, dunkel- und hellgrün für einen Look verwendet werden können - aber auch sämtliche Farben des Regenbogens!
Wieder so ein Trend, bei dem die Haarstruktur ruinert wird und der im Alltag untragbar ist, geschweige denn zum Selberfärben? Falsch! Geht super einfach und sieht sehr glamourös aus! Unser Experte meint zwar, dass man vor allem mit dunklen Haaren nicht um eine Blondierung herumkommen wird, wer aber zum Profi geht, kann sichergehen, dass die Haare sanft aufgehellt werden. Der Farb-Effekt selbst ist für die Haare nicht schädlich: „Bei den bunten Farben handelt es sich um Tönungen, also semi-permanente Haarfarben, die sich wieder auswaschen“, so Sami. „Das erste Mal sollte man den Effekt beim Frisör färben lassen, so kann man sicher gehen, dass Blondierung und Farbverlauf top werden!“.
Und was braucht ihr nun zum Nachfärben?
- Farben (zum Beispiel von Directions oder Stargazer)
- Handschuhe
- Pinsel
- Handtuch und
- etwas Vaseline (damit schmiert ihr den Haaransatz ein, damit ihr euch nicht über Farbkleckse ärgern müsst)
Sami: „Beim Auftragen bloß nicht an Farbe sparen! Die Haare sollten richtig dick mit Tönung eingeschmiert werden. Und gut einwirken lassen!“ Für den einfarbigen Ombré-Look einfach die Einwirkzeit variieren, also am Ansatz länger einwirken lassen, als in den Spitzen. Wer die Strähnen in verschiedenen Tönen färbt, der streicht die einzelnen Haarpartien einfach dick an. Nach etwa 20 Minuten ausspülen und die Haare wie gewohnt mit Shampoo und Conditioner waschen. Die Farben halten etwa 3-5 Haarwäschen, je nach Blondton. Wichtig: Farben in einem Vorgang auftragen!
Wer den Look länger haltbar machen will, der greift zu kräftigeren Farbtönen, mischt diese beim Auftragen mit etwas Conditioner und verkürzt die Einwirkzeit! So erzielt ihr trotzdem eine zarte, leicht ausgewaschene Optik. Achtung: Je heller die eigene Haarfarbe, desto instensiver wird der Effekt!
Und welches Make-Up passt zu pearly hair? „Bei so einem Style könnt ihr euch natürlich schon was trauen. Ich rate zu betonten Lippen! Kühles Pink oder laszives Dunkellila ergänzen den Look hervorragend!“